Wie sieht die Kinderbetreuungslandschaft im Land von „La dolce far niente“ aus? Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an „Bella Italia“ denken? „Gelati, Pasta, Chianti – Bambini?“. Wir haben für Sie den Aufbau der Kinderbetreuungslandschaft in Italien näher unter die Lupe genommen.
Italien hat ein Image als kinderfreundliches Land. Ein Haufen fröhlich lärmender „bambini“ und mittendrin „la mamma“, umringt von der Großfamilie. Dieses Bild prägt heute noch die Vorstellung an eines unserer liebsten Urlaubsländer.
Die Zeiten haben sich seit den 1960er Jahren jedoch gewandelt. Italien, einst Inbegriff der kinderreichen Großfamilie, hat heute mit 1,2 Kindern pro Frau eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt. Das liegt zum einen daran, dass die Lebenserhaltungskosten im Vergleich zum Einkommen drastisch gestiegen sind. Zum anderen ist das Sozialsystem im Kinderbetreuungsbereich nicht flächendeckend ausgebaut. Obwohl es heute gleich selbstverständlich wie notwendig ist, dass beide Elternteile arbeiten gehen, ist das Kinderbetreuungssystem für die jüngsten Kinder lange Zeit nicht mitgewachsen.
Bei der Geburt eines Kindes hat die Mutter Anspruch auf insgesamt fünf Monate Mutterschutz. Danach können Eltern noch elf Monate daheim bleiben, bei 30% des Gehalts. Es gibt keinen Anspruch auf Elternteilzeit. Somit steigen viele Mütter sofort wieder mit einer Vollzeitbeschäftigung in die Arbeitswelt ein. Da viele Paare trotzdem den Wunsch nach einer eigenen Familie haben, kommen hier die „nonni“ (Großeltern) ins Spiel. Sie sind für viele das Sicherheitsnetz in der Kinderbetreuung.
Wer einen der begehrten Plätze in einer „asilo nido“ (Kinderkrippe) bekommt, kann dort sein Kind im Alter von drei Monaten bis drei Jahren kostenpflichtig betreuen lassen.
Mit 2,5 bis 3 Jahren erhalten die „bambini“ einen Platz in einer „scuola materna“ (auch „scuola dell´infanzia“, dem Kindergarten). Es gibt keine Verpflichtung zum Kindergartenbesuch. Kindergärten stellen in der Regel ausgedehnte Öffnungszeiten bis abends zur Verfügung.
Unser Modell der Tageseltern steht in Italien noch in der Entwicklung. Die „tata“ (Tagesmutter) ist vor allem in Städten begehrt und dort, wo die eigenen Eltern noch arbeiten gehen.
Die Methoden der Kinderbetreuung hat kaum jemand mehr geprägt als Maria Montessori. Lesen Sie hier mehr zu Maria Montessori und ihrem Leitsatz „Hilf mir es selbst zu tun!“. Ein weiterer pädagogischer Ansatz aus Italien ist die Reggio-Pädagogik.
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