Wie sieht die Kinderbetreuung eigentlich beim Spitzenreiter der staatlich organisierten Kinderbetreuung und der PISA Studien aus, wie ist die Betreuung organisiert? Wir werfen einen Blick in den hohen Norden: nach Finnland.
Jedes Kind erhält die KELA-Box: eine großzügige Kleider- und Warensammlung für Neugeborene. Hier zeigt sich die Wertschätzung des Staates für jedes neu geborene Kind in Finnland. Werdende Mütter können sich statt der Startbox auch 140 Euro auszahlen lassen.
In Finnland läuft es umgekehrt als in vielen europäischen Ländern – Eltern müssen sich nicht um einen Betreuungsplatz bemühen, die Kommunen müssen für jedes Kind einen Platz bereitstellen, und zwar in dem Ausmaß, wie er von den Eltern benötigt wird. Unverzüglich und kampflos kommen Eltern so zu einem Betreuungsplatz. Diesen Anspruch gibt es übrigens seit 1973.
Wenn Eltern die Betreuung selbst übernehmen wollen, wird eine Familienbetreuungszulage gezahlt. Für die häusliche Kinderbetreuung, die z.B. durch Angehörige oder eine Tagesmutter erbracht wird, erhalten die Eltern im Rahmen der Kinderbetreuungshilfe einen Grundfreibetrag von 252 EUR.
Das Hauptbetreuungsangebot für Vorschulkinder in Finnland sind Kindertagesstätten, die überwiegend von den Kommunen getragen werden. Die Öffnungszeiten dieser Einrichtungen betragen mindestens 10 Stunden am Tag, wobei den Kindern in den Einrichtungen je nach Verweildauer Frühstück und warmes Mittagessen angeboten wird. Die Betreuung erfolgt vor allem durch Erzieher, die über ein dreijähriges Universitätsstudium mit starker Praxisorientierung verfügen.
Ein sehr günstiger Personalschlüssel von einer Betreuungsperson für vier Kinder unter drei Jahren bzw. sieben Kindern unter sieben Jahren ermöglicht dem praxisnah ausgebildeten Personal eine gezielte Einzel- oder Gruppenförderung der Kinder.
Auch in Familientagespflegeeinrichtungen ist die Betreuungsanzahl auf vier Kinder begrenzt. Im Unterschied zum Personal der Kinderbetreuungseinrichtungen sind die Tagesmütter jedoch nicht mehrjährig professionell ausgebildet, sondern müssen eine Grundausbildung von 250 Stunden durchlaufen. Sie werden fortlaufend von Fachkräften beaufsichtigt und angeleitet. In so genannten "offenen Kindertagesstätten" können sie zusammen mit interessierten Eltern an Vorträgen und Workshops zu erziehungsrelevanten Themen teilnehmen. Die Familientagespflege findet in der Regel im Haus der Tagesmutter oder des zu betreuenden Kindes statt. Darüber hinaus gibt es aber auch Zusammenschlüsse von Eltern, die sich eine Tagesmutter teilen. Dann findet die Betreuung entweder abwechselnd in den Häusern der Familien oder in kommunalen Räumlichkeiten statt.
Quelle: www.kindergartenpädagogik.de
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