Ein Wichtel ist eingezogen!

Die Tradition von Wichteln reicht lange zurück. In nordischen Gebieten ranken sich zahlreiche Sagen, um die kleinen Geschöpfe, die Gutes tun und manches Mal auch Unsinn treiben. Die Dänen glauben daran, dass die kleinen Wichtel nachts, wenn alle schlafen, über das Haus und die Menschen wachen. Sie helfen den Menschen bei kleinen Tätigkeiten und vor allem in der Weihnachtszeit.

Durch die Vermischung von Traditionen ist heuer auch bei mir und meinen (Tages-)Kindern ein kleiner Wichtel eingezogen. Er hat eine Wichteltür bekommen und wurde einführend von Astrid Lindgrens Klassiker “Tomte Tummetott” begleitet. Der Wichtel soll etwas Zauber und Magie in diese Zeit bringen, als Trostspender und Kummerkasten dienen. Er bringt Glitzer und Glanz in die Vorweihnachtszeit, schreibt Briefe und erzählt Geschichten.

Unser Wichtel heißt Übbe, mag blau und gibt allerhand Details über sich preis. Die Kinder können die Zaubertür öffnen und ihm Briefe schreiben. Mittlerweile hat auch unser Wichtel weihnachtlich dekoriert. Ab und zu machen auch die Kinder Schabernack und gestalten des Wichtels Tür um. 

In dieser herausfordernden Zeit macht unser Wichtel viele Scherze und schreibt mindestens alle 3 Tage Briefe. Die Kinder schätzen die Aufmerksamkeit und freuen sich über neue Aktionen. So können wir den Alltag leicht auflockern. Die Kleineren freuen sich an der Dekoration, öffnen Türen, bestaunen Gemaltes und begeistern sich jeden Abend dafür, die Lichterkette einzuschalten, um dem Wichtel eine Freude zu machen.

Die Wichteltür als pädagogisches Element bringt etwas Leichtigkeit und Unerklärbares, das jedoch positiv belegt ist, in den Tag hinein. Oft sind die derzeitigen Umstände bezüglich Covid-19, Home Schooling, Social Distancing, Desinfektionsmittel, ... schwer erklärbar und bringen Unsicherheit in den Alltag (auch) der Kleinsten. Stabilität, Spaß und kindliche Erklärungen nehmen die Ernsthaftigkeit etwas heraus.

Der Wichtel und seine Tür als Schutz und Freudebringer werden uns hier sicher noch länger als die Weihnachtszeit begleiten. Vielleicht wird er irgendwann wieder gehen, doch bis dahin wacht der Wichtel über dieses Haus.